In den bundesweit angebotenen Aus- und Fortbildungen des DTB-Zentralverbandes erlert der Lehrer-in-Spe das Tai Chi. Präziser müßte man statt "Tai Chi (das höchste Prinzip)" eigentlich besser "Tai Chi Chuan (Kampfkunst gemäß dem höchsten Prinzip)" sagen. Dieser Artikel erläutert wichtige Hintergründe. Auch in den DTB-Blockseminaren des Präsenz-Unterrichts wird darauf im Detail eingegeangen.
Der Autor dieser Seite, Dr. Stephan Langhoff, ist als Experte für seinen Fachbereich des philosophisch-kulturellen Hintergrunds östlicher Weltanschauung anerkannt und einschlägig ausgewiesen. Der promovierte Philologe befaßt sich seit 50 Jahren mit Philosophie, Meditation, Kampfkunst und Gesundheitsbildung des Ostens und hat darüber zahlreiche Lehrvideo-Sets produziert, die die Basis der bundesweiten Lehrerausbildung des Dachverbandes DTB ev bilden. Ein Schwerpunkt lautet: Tai-Chi-Prinzip vs. Tai-Chi-Prinzipien.
Wichtig: Das "Tai-Chi-Prinzip" und die "Tai-Chi-Prinzipien" sollte man gut unterscheiden, da die Termini nicht dasselbe bedeuten.
Das "Tai-Chi-Prinzip" bedeutet dasselbe wie das "Yin-Yang-Prinzip". Wie schon Laotse beschrieb, erzeugt es sein komplementäres Gegenteil. Als ewiges Wechselspiel betont es den Wandel und den fließend-stetigen Ausgleich von Gegensätzen. Es steht für ein dynamisch-balancierendes Gleichgewicht und wird oft im Zusammenhang mit Qi und Qigong als "Motor der Lebenskraft" bezeichnet.
Es läßt sich vereinfachend mit der Luftblase in einer Wasserwage vergleichen. Diese Art "ehernes philosophisch-kulturelle Naturgesetz" ist kosmologisch und damit "unverhandelbar".
Ganz anders verhält es sich bei den "Zehn Tai-Chi-Prinzipien". Man sollte sie eigentlich aus Gründen der Klarheit als "Tai-Chi-Chuan-Prinzipien" bezeichnen. Sie können verändert werden - Yang Chengfu hatte ja zunächst 13 Punkte und hat sie dann auf 10 Punkte reduziert. Auch gelten sie nur für den Yang-Stil - andere Familien-Dynastien nutzen ähnliche aber nicht identische Kriterien. Die Gründe liegen zum großen Teil in der historischen Entwicklung dieser "Inneren Kampfkunst".
Beide Begriffe stehen jedoch in engem Zusammenhang, da das übergeordnete Yin-Yang-Prinzip die einzelnen "Essentials" prägt - und zwar in ganz unterschiedlicher Art und Weise.
Am deutlichsten erkennt man das immerwährende "Yin-Yang-Prinzip" wohl in Yang Chengfus Prinzip "Ohne Anfang und ohne Ende wie ein Fluß".
Hinter den hier behandelten "Essentiellen Tai-Chi-Punkten" steht übergreifend stets das ganzheitliche "Yin-Yang-Prinzip". Es ist der zugrundeliegende chinesische kulturell-philosophische Hintergrund, um den so viele Westler den Osten beneiden. Nach seiner immerwährenden Gesetzmäßigkeit vollzieht sich der Ausgleich von Yin und Yang in einem komplementär-dynamischem Wechselspiel von Gegensätzen. Es berührt viele Praktizierende tief und nachhaltig, denn es kann Halt bei der Sinnsuche in einer sich ständig ändernden Welt geben.
Dieses übergreifende "Tai-Chi-Prinzip" bildet eine komplementäre Yin-Yang-Einheit und beschreibt im Daoismus die "höchste, äußerste Wahrheit". Das bedeutet, daß allerhöchste Erkenntnis und Einsicht dem Menschen nur jenseits der Zergliederung möglich ist - Das Ganze ist mehr und etwas anderes als die Summe der Teile.
Die Prinzipien der "Inneren Kampfkunst" Taijiquan werden leider von Laien oft vermischt mit der übergreifenden "Yin-Yang-Einheit", die der gesamten östlichen Denkweise zugrunde liegt und weit über Kampfkunst hinausgeht. Diese durch die bekannte Tai-Chi-Monade symbolisierte Komplementarität von Gegensätzen, die eine Ganzheit bilden, bezeichnet man häufig als "Tai-Chi-Prinzip". "Tai Chi" ist ein philosophischer Terminus für "das Äußerste", welches Yin und Yang zu einer Form zusammenfügt. Berichte und Dokumentationen der Yang-Taiji-Workgroup dazu siehe http://www.yang-chengfu-tai-chi.net/prinzipien.html.
ÄÄhnlich wie bei Sprachen die Grammatik, so helfen Yang Chengfus Prinzipien dem Laien bei der korrekten Ausführung der Solo-Form und den Partnerübungen und bieten laut Yang Zhenduo dem Fachmann Kriterien, um gutes von schlechtem Tai Chi zu unterscheiden. Forschung und Recherchen von Dr. Langhoff zeigen jedoch, daß das beanspruchte Mandat des "Seattle-Clans" unbelegt ist. Ebenso die Verifikation, also die verläßliche Überprüfung und Beurkundung.
Als 1994 der damalige Linienhalter Meister Yang Zhenduo auf Einladung von Dr. Langhoff beim Tai Chi Zentrum Hamburg ev unterrichtete, stellte er auch die "Essentiellen Hauptpunkte" in Theorie und Praxis vor. Der Film mit Yangs Kommentaren und Praxis-Beispielen ist auf der "Yang-Zhenduo-DVD" und auf der neuen DVD "Yang-Zhenduo-Bio-Pic" enthalten.
Hinweis zur Zählweise: Meister Yang benutzte in Hamburg eine abgeänderte Reihenfolge, die auch auf den in den USA produzierten Lehr-DVDs zu finden ist.
1) Den Kopf gerade aufrichten
2) Die Ruhe in der Bewegung
3) Die Schultern Ellbogen und Handgelenke senken
4) Die Brust senken - Rücken dehnen
5) Das Kreuz entspannen
6) Die Leere und Fülle unterscheiden
7) Inneres und Äußeres verbinden
8) Kraft des Geistes statt Körperkraft
9) Unten und oben des Körpers koordinieren
10) Bewegung ohne Anfang und Ende
Stärkung der "Inneren Kräfte" ist ein grundlegendes Ziel chinesischer Übesysteme wie Tai Chi (Tai Chi Chuan, Taiji, Taijiquan) und Qigong. Davon künden überlieferte Prinzipien, Curricula und Lehrmethodologien. Die früher geheimen Grundlagen sind heutzutage mehr Menschen zugänglich gemacht worden, wenngleich auch heute noch vieles nur intern einer kleinen Schülerschar weitergegeben wird.Qigong-Tai-Chi-Ausbildung: Innere Kraft: Training, Theorie, Praxis.
Tai Chi Ausbildungen sind für DTB-Geschäftsführer Dr. Stephan Langhoff allzu oft intransparente Mixturen. Der Experte beschreibt die gegenwärtige Situation: Tai Chi Ausbildung Köln Berlin Bremen Siegen Kiel.
Der Tai Chi Dachverband Deutschland e. V. (TCDD) engagiert sich deutschland-weit nachhaltig für Fakten-Treue, Transparenz und Verbraucherschutz. Lehrgänge werden kostensparend als berufsbegleitender Kompakt-Unterricht im Block-System bundesweit angeboten. Lernen in Blöcken hat sich aufgrund seiner vielen Vorteile bewährt.
Taiji-Qigong-Fachfortbildungen und Aufklärung tun not: Studien erweisen viele Postulate als falsch. Das Grundprinzip von ausgewogener Forschung und Lehre erfordert ja eigentlich, dass Lehrende Fehleinschätzungen korrieren und up-to-date sind. In weiten Teilen der "Taiji-Qigong-Szene" geschieht dies leider nicht. Unsicherheit und Polarisierung nehmen zu, Verbände spalten sich und die Reputation östlicher Künste in der Öffentlichkeit sinkt.
In Deutschland wandelt sich langsam das Berufsbild und die Mentalität vieler Lehrender wird zukunfts-orientierter - weg von Esoterik-Folklore und Fundamentalismus und hin zu den weltanschaulich neutralen Standards der Erwachsenenbildung. Die Vernetzung steigt rasant durch die Kooperation mehrerer Verbände wie dem TCDD eV, dem QDD eV und dem DTB eV.
Jeder beim TCDD-Dachverband akkreditierte Lehrende kann ab sofort noch leichter die Kassen-Zulassung beantragen, da der Verband und die angeschlossenen Schulen bei der ZPP die Standardisierten Konzepte / Stundenbilder hinterlegt hat. Dies gilt einheitlich für ganz Deutschland. Die EU-Zertifizierung der Bundesvereinigung betrifft europa-weite Standards (s. ECTS-Credit-Points und Akademisierung des ZPP-Leitfadens GKV-Spitzenverband 2018-2020-2024).